Es war die größte Kanzlei in dieser Stadt .
Er hatte es geschafft , war der Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht in diesem angesehenen Büro  .
Der Architekt Heino Vennig war auch ganz begeistert :
„Der war auch mal in der DKP „
Als wenn die Parteizugehörigkeit eine Ursache für fachliche Qualifikation wäre .
Heller selbst , naiv wie vorurteilsfrei , beauftragte ihn bei Streitigkeiten , die nun einmal nicht ausbleiben .
Es begab sich aber , dass es zu rechtlichen Auseinandersetzungen mit einem ehem. Partner und Mitarbeiter namens Paul Maria Träcs kam  , der letztlich das Büro um 400.000 € betrogen hatte ,in einer anderen Stadt , die nur vielleicht mit K. wie Krankfurt anfängt kam .
Werner Laischge ,  so hieß der Anwalt , mittlerweile , zumindest tagsüber ,- abends wurde er dann wieder rot - , baubegleitender Anwalt für Großprojekte von spätkapitalistischen Großkonzernen und Banken , wand sich am Telefon wie der bekannte Aal …. , zierte sich   .
Nein , der Fall war kein juristisches Florett , sondern Säbelfechten  im Ganzkörperbereich .
Dann fand er die Lösung : „Herr Heller , sie können so schön schreiben , schreiben sie doch die Schriftsätze und geben mir die Diskette herüber .
Antwort :“Wollen Sie noch das volle Anwaltshonorar ?“
Laischge war entrüstet : „Selbstverständlich“
Heller war schon fast amüsiert : „ Gestern waren hier Leute , die wollten ein Haus bauen  . Denen habe ich gesagt , planen sie doch ihr Haus selbst . Es wird ihnen gefallen . Von mir bekommen Sie dann die Rechnung für ihre Arbeit .
Manchmal sind Rechtsstreitigkeiten auch Ehrensache .
Die andere Seite , dumm , dreist und dickfällig , darf nicht davonkommen .
Also mutierte Heller zum Hobbyjuristen und schrieb und schrieb .
Schriftsätze der Gegenseite von hundert Seiten , wurden mit hundert Seiten beantwortet . Beweise wurden gesammelt , Energie verbraucht .
Manchmal wusste Heller nicht weiter und schrieb :
“Den § xy  BGB begreife ich nicht , formulieren sie das bitte rechtssicher „
Unser Staranwalt , der abendliche Hobbykommunist , tags der Anwalt  der Banken und Großkonzerne , nahm die Diskette , druckte den Text auf seinem Briefpapier aus und unterschrieb .
So geschah es , dass die Richterin , die als Justitiarin eines Altenpflegeheimes eine gute Figur gemacht hätte , lesen musste :
„Herr Laischge , bitte ergänzen ……“
So ein Prozess geht verloren .
Heller suchte sich eine neue Anwältin  , namens Ulrike Braunhartz ,ging in Berufung und gewann den Prozess .
Der ehem. Partner , namens Paul Maria Träcs , dem der Spagat zwischen Katholizismus ,roter Gesinnung und Geldgier nicht nur körperlichen Schaden zugefügt hatte , musste zahlen .
Kleine Randnotiz : Die Kosten von Träcs übernahm  Heino Vennig .
In seiner sozialen Fürsorge hat er ihn auch später als Mitarbeiter , weil er so gut für das Büro gearbeitet hatte ,wieder beschäftigt .
Das ist doch wahre Größe , wenn man einen Mitarbeiter , der einen um Riesensummen betrogen hat , wieder einstellt .
Aktive Resozialisierung oder :
Korruption lässt sich unter einer sozialen Feigenblatt bestens verstecken .